Schleimhautveränderungen

Mundschleimhaut

Sie ist einer Vielzahl von Einflüssen ausgesetzt, die zu einer Veränderung der Oberflächenbeschaffenheit und der Farbgebung führen können.Es kann zu harmlosen Veränderungen, aber auch zu Präkanzerosen (Krebsvorstufen) oder gar bösartigen Neubildungen kommen. Die Mundhöhle ist für Diagnostik und Therapie sehr leicht zugänglich sodass sich Früherkennung und Diagnostik einfach darstellen.

Jede sichtbare Veränderung der Haut und der Mundschleimhaut sowie tastbare Veränderungen des Gewebes sollten verdächtig erscheinen und sind hinsichtlich einer bösartigen Entwicklung abklärungsbedürftig. Wie auch bei anderen Krebsarten sind die Heilungschancen für Tumore im Mundbereich umso besser, je früher ein Tumor erkannt wird. Häufig gibt auch der Zahnarzt hier wertvolle Hinweise, wenn er eine veränderung der Schleimhaut oder des Zahnfleisch bemerkt.

Eine fachärztliche Untersuchung hat natürlich auch den Sinn, völlig harmlose Veränderungen der Mundschleimhaut zu erkennen. Hier gibt es beispielsweise die weißliche Netzzeichnung des Lichen ruber mucosae oder auch weisslich abwischbare Beläge bei Mundsoor (Candidainfektion der Mundschleimhaut).

Als Risikofaktoren sind an erster Stelle das Rauchen, der Alkoholkonsum und schlechte Mundhygiene zu nennen. Verhornungen, Braunverfärbungen der Schleimhaut und der Zunge treten bei Rauchern sechsmal häufiger als bei Nichtrauchern auf. Chronisch-mechanische Irritationen, hervorgerufen durch scharfe Zahnkanten oder Prothesen, Viren und chronische Entzündungen sind ebenfalls wichtige Risikofaktoren.

Genitalschleimhaut

Bei Frauen ist eine Rötung der Schamlippen und des Vaginalbereiches, verbunden mit Juckreiz häufig Anzeichen für eine Candidainfektion. Juckreiz dagegen in Zusammenhang mit mit einer weisslichen Atrophie der Genitalschleimhaut spricht für die Entwicklung eines Lichen sclerosus. Dieser gehört zum entzündlichen Formenkreis der Schleimhautveränderungen und kann in etwa zehn Prozent der Fälle maligne entarten. Hier sind regelmäßige Kontrollen und gegebenenfalls die Abklärung mittels einer Gewebeprobe empfohlen.

Auch bei Männern kann es an der Eichel zu entzündlichen, oder infektiösen Schleimhautveränderungen kommen. Auch hier ist in seltenen Fällen die Entwicklung und Übergang in bösartige Veränderungen möglich. Es wird dasselbe Vorgehen empfohlen, nämlich mittels optischer Kontrolle, Abstrichen oder der Entnahme einer Gewebeprobe eine genaue Diagnostik zu betreiben.

Hautveränderungen im Genitalbereich, die beispielsweise viral bedingt sind wie die Feigwarzen (Condyloma accuminata), können durch Geschlechtsverkehr übertragen werden. Auch hier ist die Diagnostik und Behandlung dringend erforderlich um die Partneransteckung zu vermeiden.