Neurodermitis

Neurodermitis

Die Neurodermitis wird auch als atopisches Ekzem bezeichnet. Es ist eine entzündliche Hauterkrankung, die typischerweise in Schüben verläuft. Die Betroffenen leiden unter sehr trockener Haut, quälendem Juckreiz und sichtbaren Ekzemen, die oft mit einer Vergröberung des Hautbildes einhergehen. Das atopische Ekzem ist nicht ansteckend, aber führt bei vielen Patienten dennoch zu sozialem Rückzug, da sie auch unter der Optik der entzündeten Hautpartien sehr leiden. Ursächlich kann eine Allergieneigung zugrunde liegen, die auch zu Heuschnupfen oder allergischem Ashma führen kann. Die Diagnostik sollte daher in jedem Falle eine allergische Abklärung über Haut- und Bluttests beinhalten. Es gibt aber auch die nichtallergische, meist milder verlaufende Form. Insbesondere die genetische Veranlagung kann zum Auftreten der Hautveränderungen oft schon im Säuglings- oder Kindesalter führen.

Die rötlich juckenden Ekzeme treten häufig im Beugenbereich, an Händen aber auch Hals und Gesicht auf. Es kann immer wieder Phasen der deutlichen Besserung geben, die sich meist mit Schüben der Verschlechterung abwechseln.

 

Neben der Veranlagung für atopische Krankheiten weisen Neurodermitis-Patienten zusätzlich Störungen der Hautbarriere auf. Die Haut leidet unter besonders hohem Wasserverlust und eine gestörte Hautbarrierefunktion. Die Folge sind starke Irritabilität, Trockenheit und besonders hohe Sensibilität. Auch das Immunsystem der Haut ist bei den Betroffenen besonders leicht, auch durch eigentlich harmlose Reize zu aktivieren, was die Hautentzündung zur Folge hat. In den letzten Jahrzehnten haben die Zahl der Neurodermitisfälle in der westlichen Welt stark zugenommen. Über die möglichen Ursachen besteht noch nicht abschliessende Einigkeit.Neben der genetischen Veranlagung können zunehmende unnatürliche Umweltreize wie Pestizide oder Abgase eine Rolle spielen, aber auch zunehmende Hygiene und und Änderung der Lebens- und Waschgewohnheiten.

 

Ein therapeutisch wichtiges Ziel ist neben der Meidung auslösender Allergene die Wiederherstellung einer intakten Hautbarriere durch entsprechende Basistherapeutika. Im akuten Schub muss allerdings medikamentös antientzündlich behandelt werden. Je nach Schweregrad der Erkrankung spielen neben der äußerlichen Therapie auch die Lichttherapie eine wichtige Rolle und zunehmend auch die systemische Gabe von Medikamenten. Auch alternative und komplementäre Heilansätze wie Stressmanagement, Homöopathie oder Traditionell Chinesiche Medizin können einen hilfreichen Beitrag leisten und sollten individuell ausgewählt werden.